Alles was Du für Dich tust, tust Du auch für Dein Pferd
Nicht nur in der kalten Jahreszeit
Das Trampolin ist ein guter, geduliger Lehrer. Es muss nicht zur Physiotherapie wenn Du etwas falsch machst und bockt auch nur sehr selten.
Auf dem Trampolin kannst Du viele Bewegungsabläufe tranieren, die Du beim Reiten brauchst. Du kannst zum Beispiel:
- Deine schlechte Seite verbessern
- die Bewegungsabläufe von Übergängen üben
- an Deiner unabhängigen Zügelführung arbeiten
- und vieles mehr
- Im Video stelle ich Dir fünf Übungen für das Trampolin kurz vor. Weiter unten findest Du die ausführliche Übungsanleitung zum nachlesen.
Du brauchst dafür ein Minitrampolin (ab ca. 40,- € im Sportgeschäft), und für Übung 5 noch eine Stuhl und ein Paar Zügel.
Übung 1: Den Pferderücken aktivieren
- Stelle Dich auf das Trampolin
- Federe ein wenig auf und ab, ohne mit Deinen Fußsohlen den Kontakt zum Sprungtuch zu verlieren
- Wo ist Deine Aufmerksamkeit? Mehr bei der Abwärts- oder Aufwärtsbewegung?
- Verändere dann Deine Aufmerksamkeit. War sie zunächst „nach unten“, dann denke nun „nach oben“, an Leichtigkeit. Wenn sie „nach oben“ war, probiere auch mal an „nach unten“ zu denken: an schwer und tief.
- Wenn Du auf dem Pferd sitz, was meinst Du mag das Pferd lieber? Wenn Du an die Ab- oder die Aufwärtsbewegung denkst?
Lernziel: Häufig hört man, dass man tief und schwer sitzen muss, ein Kleben am Sattel kann dadurch allerdings nicht entstehen. Der Reiter muss den Bewegungen des Pferderückens folgen und dem Pferd so ermöglichen, den Rücken aufzuwölben. Sitz der Reiter schwer, sitzt er gegen die Bewegung und drückt den Rücken weg. Ein Kleben im Sattel kann nur entstehen, wenn der Reiter geschmeidig der Bewegung des Pferdes folgt.
Übung 2: Mehr Balance bei Biegungen und Volten
- Beginne nun im Schritt auf der Stelle zu gehen ohne zu hüpfen
- Drehe Dich in der Bewegung einmal um Dich selbst
- Welche Richtung hast Du gewählt? Links- oder rechts herum?
- Probier nun die andere Richtung. Welche Richtung ging leichter?
- Wenn Du nun noch mal die schlechtere Seite machst, lasse Dein inneres Knie, sobald Dein Bein in der Luft ist, in die Bewegungsrichtung zeigen. Geht es nun leichter?
- Oder nimm den inneren Arm über die Körpermitte nach oben bevor Du Dich drehst. Stelle Dir dabei vor, Du würdest den Reißverschluss einer Jacke schließen. Der Arm geht nach oben bis über Deinen Kopf, der Ellbogen ist gestreckt, die Finger zeigen nach oben, der Daumen nach hinten.
- Auf welcher Hand fällt es Dir beim Reiten schwerer eine Volte oder einen Zirkel zu reiten. Probiere auch mal beim Reiten den inneren Arm über die Körpermitte zu heben. Wichtig dabei ist, dass Du am Ende der Übung den Arm auch wieder über Deine Körpermitte nach unten führst.
Lernziel: Sicherlich hast Du schon festgestellt, das Dein Pferd eine schlechtere Seite hat. Ist es die dieselbe wie bei Dir? Oft erwarten wir von den Pferden dass sie sich biegen. Das gelingt Ihnen am besten, wenn der Reiter in der Lage ist, sein Hüftgelenk in die Bewegungsrichtung zu öffnen. Dann wird das Pferd in der Bewegung nicht gestört. Wiederhole die Übung 3 regelmäßig auf dem Trampolin um Deine beiden Körperseiten zu trainieren.
Übung 3: Der Übergang in den Trab
- Federe auf dem Trampolin ohne Deine Fußsohlen vom Sprungtuch zu lösen
- Spüre die Aufwärtsbewegung
- Beginne nun zu traben (laufen)
- Spüre in die beiden Seiten Deines Körpers. Auch beim Reiten müssen sich die linke und die rechte Körperhälfte unabhänig von einander bewegen können.
- Achte darauf, Deine Füsse auf die gleiche Höhe zu heben
- Wenn Die Ferse hoch geht, dann mach die Bewegung kleiner und hebe die Zehen ein wenig an.
- Beobachte dabei die Beugung in Deinen Beingelenken. Lege Deine Fingerspitzen in die Leiste, dort wo sich die Falten Deiner Hose bilden. Drücke leicht mit den Fingern wenn das Knie nach oben geht. Spüre dabei wie sich die Sehen und Muskeln unter Deine Fingern bewegen.
- Probiere bei dieser Übung auch mal nach unten zu denken. Was würde sich für Dein Pferd besser anfühlen?
- Wiederhole diese Übung und drehe Dich auch im Trab um Dich selbst wie bei der vorigen Übung. Fällt Dir im Trab die Drehung leichter oder schwerer?
Lernziel: Beim Traben müssen sich unsere Körperhälften unabhängig von einander bewegen können. Die eine Seite geht hoch die andere tief, die Beingelenke dienen dabei als Stoßdämpfer für unsere Wirbelsäule. Besonders wenn Du Probleme mit dem Aussitzen hast, kann Dir diese Übung helfen. Achte auch beim Reiten darauf, nicht nach unten zu denken sonder versuche der Bewegung zu folgen.